Gebietsplanung

Ziel der Gebietsplanung ist es, kleine geographische Einheiten (so genannte Basisgebiete) zu übergeordneten Gebieten (häufig als Bezirke, Cluster oder Territorien bezeichnet) unter Berücksichtigung verschiedener relevanter Planungskriterien zusammenzufassen. Typische Beispiele für Basisgebiete sind Städte, Stadtteile, Stadt-/Landkreise, Postleitzahlengebiete, Straßenzüge. Typische Anwendungsfelder sind: Planung von Wahlkreisen, Planung von Vertriebs- bzw. Verkaufsgebieten, Planung von Schulbezirken, Planung von Einsatzgebieten für Müllabfuhr und Winterdienst, Planung von Zuständigkeiten für Elektromüll.
 
Die zu betrachtenden Planungskriterien unterscheiden sich von Anwendung zu Anwendung und können z.B. von wirtschaftlichem, demographischem oder organisatorischem Interesse sein. Typische Kriterien sind v.a. Ausgeglichenheit (d.h. Gebiete sollen ungefähr „gleich groß“ bzw. „gleich stark“ bezüglich eines (oder mehrerer) Aktivitätsmaße sein), Kompaktheit (d.h. Gebiete sollen eine „schöne“ und „sinnvolle“ Form haben, beispielsweise annähernd rund oder quadratisch und nicht verzerrt sein) und Zusammenhang (d.h. Gebiete sollen zusammenhängend sein, so dass man das Gebiet niemals verlassen muss, wenn man von einem Punkt des Gebiets zu einem anderen Punkt fährt).
 
Viele Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit Lösungsansätzen für spezielle Einsatzgebiete. Im Gegensatz dazu versuchen wir das Problem allgemeiner zu betrachten und verwenden dazu ein generisches Basismodell sowie einen dafür entwickelten geometrischen Lösungsalgorithmus. Unsere aktuellen Zielsetzungen für Forschungsarbeiten im Bereich der Gebietsplanung liegen in der Erweiterung und Modifikation dieses Basismodells, um eine größere Anwendbarkeit zu erreichen. Dies beinhaltet beispielsweise die Betrachtung praxisrelevanter Probleme, wie unvollständige Zuordnung von Basisgebieten, überlappende Gebiete, hierarchische Unterteilungen oder gewünschte Ausgeglichenheit über mehrere Perioden.